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HOHE LUFT_live in der Glücksmaschine

„Die Spekulation auf das Glück“ war der Titel des ersten HOHE LUFT_live Events in München. Am 07. November luden wir gemeinsam mit der Earthrise-Society zum philosophischen Abend ins Südliche Schlossrondell am Nymphenburger Schloss ein. HOHE LUFT Chefredakteur Thomas Vašek und seine Diskussionspartnerin Dr. Rebekka Reinhard widmeten sich der heißen Frage nach dem Glück und seiner philosophischen Bedeutung.

Die letzte Bastion der Wahrheit?

Stellt uneingeschränkte Emotionalität absolute Authentizität sicher? Ist jedes Gefühl zulässig? – Und haben wir überhaupt Kontrolle über das, was wir fühlen? Diesen und weiteren Fragen gingen Philosophin Dr. Heidemarie Bennent-Vahle und HOHE LUFT-Chefredakteur Thomas Vašek am 06.11. im Rahmen von HOHE LUFT_live in der modern life school nach. Anwesend waren zudem auch die 5 Gewinner unseres Schreibwettbewerbs zum Thema Gerechtigkeit. Als Einstimmung auf den gefühlvollen Part des Abends lasen sie auszugsweise aus ihren Gewinneressays vor, die online nachgelesen werden können. Die besten drei Texte veröffentlichen wir außerdem in der nächsten Ausgabe von HOHE LUFT, die am 21.11. erscheint.

Freunde zum Abhören

Die NSA hat also Angela Merkels Handy abgehört. So what, könnte man sagen. Besser das Handy der Bundeskanzlerin, als die Kommunikation von Millionen anderen Bürgern. Der Zweck von Geheimdiensten besteht schließlich darin, möglichst relevante Informationen zu sammeln. So gesehen hat die NSA bessere Gründe, die deutsche Bundeskanzlerin abzuhören als beispielsweise mich. Mein Telefon abzuhören, wäre geradezu Ressourcenverschwendung. Bei der Bundeskanzlerin hingegen muss man natürlich annehmen, dass es etwas Interessantes zu erfahren gibt. Insofern wäre es aus Sicht der NSA fast fahrlässig, die Kanzlerin nicht abzuhören, erst recht, wenn sich ihr ungesichertes Handy dem geheimdienstlichen Zugriff sozusagen offen darbietet. Moralisch und politisch gesehen ist das vielleicht skandalös, aus Sicht eines Geheimdienstes ist es nur logisch.

Merkelvelli

Angela Merkel hat es nicht leicht in diesen Tagen. Nachdem die amerikanischen Geheimdienste nun offenbar nicht nur einfache Bürger sondern auch das Handy der Kanzlerin höchst persönlich abgehört haben, wartet man gespannt auf den jetzt wirklich überfälligen Paukenschlag aus dem Kanzleramt. Doch die Kanzlerin hüllt sich wieder einmal in Schweigen, wie sie es gerne tut, wenn sie unter Beschuss gerät.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Zeitmangel scheint ein Charakteristikum unserer Zeit zu sein: Kaum einer wünscht sich nicht mehr Zeit, weil er schlicht „keine Zeit“ hat. Das ist erstaunlich – hat doch der Tag für alle Menschen gleichermaßen 24 Stunden. Und doch kämpfen wir oft um mehr Zeit: Wir planen und organisieren und takten. Aber kann uns ein gutes Zeitmanagement überhaupt zu mehr Zeit verhelfen? Nicht immer war Zeiteinteilung so wichtig wie heute: In früheren Gesellschaften etwa wurde Bedürfnissen zeitunabhängig nachgegeben. War man hungrig, aß man, war man müde, schlief man. Der Soziologe Norbert Elias unterschied im Zusammenhang damit zwischen passiver und aktiver Zeitbestimmung. Mit der Ablösung der passiven durch die aktive Zeitbestimmung sei die moderne Gesellschaft schließlich dazu gezwungen worden, „ihre physiologische Uhr an einer sozialen Uhr auszurichten“. Die Zeit wurde gewissermaßen zu domestizieren versucht – obwohl sie uns mehr denn je zu dominieren scheint. Aber was ist Zeit überhaupt? Ist sie etwas, das objektiv, unabhängig von der Bestimmung durch den Menschen, existiert oder ist sie erfunden worden, um das Leben erst strukturieren zu können? Womöglich gibt es die …

Freiheit und Abhängigkeit

Überwachung! Angriff auf die Privatsphäre! Beim Blick in die Zeitungen könnte man meinen, wir seien so unfrei wie nie zuvor. Wenn wir nicht sorglos im Internet surfen oder persönliche E-mails verschicken können, ohne dass wir ausgespäht werden könnten, fühlen wir uns in unserer persönlichen Freiheit eingeschränkt. Dabei hängt die Freiheit nicht nur an staatlicher Nicht-Einmischung, wie ein globaler Sklavenindex zeigt.

Wo die Ewigkeit wohnt

Friedrich Nietzsche würde heute vielleicht 169 Jahre alt werden, wenn er der von ihm geprägte Übermensch gewesen wäre. In Gedenken an den großen Philosophen hat der stellvertretende HOHE LUFT Chefredakteur Tobias Hürter einen Artikel über Nietzsches letzte Jahre verfasst, die von Krankheit und dem abgeschiedenen Leben im alpinen Oberengadin geprägt waren. Wie Nietzsche in einer ständigen Zerrissenheit zwischen Schwäche und Macht, Todessehnsucht und Lebensbejahung in den Bergen auf Zarathustra stieß, können Sie hier nachlesen oder in der allerersten Ausgabe HOHE LUFT.

Alles in Ordnung

Wenn ein Kind fragt, warum abends die Sonne untergeht, ist eine mögliche Antwort: Die Sonne bewegt sich überhaupt nicht – unsere Seite der Erde dreht sich nur zeitweilig von ihr weg. Eine andere Antwort wäre: die Sonne geht unter, damit wir schlafen können. Solche teleologischen Erklärungen von Naturphänomenen sind für uns Menschen nicht gerade untypisch. Das Bild der „lieben Sonne“ erzeugt bei dem Kind etwas Behagliches – es fühlt sich als Teil einer Ordnung, in der alles seinen Platz und Sinn hat.

Der wilde Wiener

Heute vor 110 Jahren nahm sich ein junger Mann in jenem Haus das Leben, in dem auch Ludwig van Beethoven gestorben war: der Philosoph Otto Weininger. Sein außergewöhnlicher Tod war der Endpunkt eines wilden Lebens – und sollte ihn endgültig unsterblich machen. Die ganze Geschichte Otto Weiningers lesen Sie in der aktuellen HOHE LUFT oder hier (PDF).