Alle Artikel in: Aktuell

»Die Zeit ist knapp« – die neue HOHE LUFT ist da!

Neu: Ausgabe 04/2016 Die Zeit ist knapp – Warum das gut für unser Leben ist Haben Sie auch ständig das Gefühl, keine Zeit zu haben? In der neuen Ausgabe werfen wir einen Blick auf unser Verhältnis zur Zeit und zeigen, wie wir es verbessern können. Weiterhin sprechen wir mit dem Soziologen Armin Nassehi über die gespaltene Gesellschaft und die neue Rechte. Außerdem: Schwerpunkt Pragmatismus, Wozu Wahrhaftigkeit? Von Regeln und Normen, Im Fokus: Kunst. Lässt sich über Geschmack streiten? In einer neuen Rubrik antworten sieben Prominente auf »Die große Frage«. Dazu widmen wir uns in einer Sonderbeilage auf 28 Seiten dem Thema »Was heißt Führung?«, prüfen aktuelle Trends und stellen Denkweisen moderner Führung vor. Mit diesem Heft verabschieden wir uns in die Sommerpause, die nächste reguläre Ausgabe erscheint am 22.09. Dafür wird es ab dem 11.07. ein neues HOHE LUFT kompakt zum Thema Wirtschaft geben. Abonnenten erhalten dieses automatisch anstatt der Juli-Ausgabe. Hier geht es zum Inhaltsverzeichnis der aktuellen Ausgabe. Sie möchten das neue Heft oder ältere Ausgaben versandkostenfrei bestellen? Hier entlang. Wir wünschen viel Freude …

HOHE LUFTpost – Künstliche Dummheit

HOHE LUFTpost vom 13.05.2016: Künstliche Dummheit Künstliche Intelligenz ist ein »Megatrend«. Den Begriff gibt es bereits seit 60 Jahren, aber jetzt scheint die Sache wirklich abzuheben. Die meisten großen Konzerne, von der Rückversicherung bis zum Autohersteller, haben inzwischen KI-Abteilungen. Einen Vorgeschmack auf die »intelligenten« Dinge, die da kommen, geben unsere Smartphones: die Sprachassistenten Siri, Google Now & Co. sind schon ziemlich geschickt darin, Fragen nach dem Wetter oder der Verkehrslage zu beantworten.

»Die Philosophie muss ihre Popularisierung reflektieren«

Peter Trawny lehrt an der Bergischen Universität in Wuppertal und ist Herausgeber der Heidegger-Gesamtausgabe. Er ist unter anderem Autor der Bücher »Technik.Kapital.Medium« sowie »Heidegger. Eine Einführung« und »Heidegger und der Mythos der jüdischen Weltverschwörung«. Er äußerte sich hier im Rahmen der Enthüllung der »Schwarzen Hefte« zu Heideggers nationalsozialistischem Gedankengut. Heute nimmt er Stellung zur aktuellen Entwicklung der akademischen Philosophie und spricht die Warnung aus: Die Philosophie droht, sich selbst abzuschaffen, wenn sie immer mehr zum Massenphänomen wird. Von unserem Chefredakteur Thomas Vašek wird hier in Kürze eine Antwort erscheinen. 

HOHE LUFTpost – Der Dichterphilosoph

HOHE LUFTpost vom 29.04.2016: Der Dichterphilosoph Es ist Shakespeare-Woche. Am 23. April vor 400 Jahren ist der große Dichter gestorben, am 26. April vor 452 Jahren wurde er getauft – sein Geburtsdatum ist unbekannt. Es war keine Glanzzeit der Philosophie, in der er lebte. Die Systeme der Scholastiker waren längst verblasst, die Ära von Descartes, Hobbes, Locke & Co. hatte noch nicht begonnen. Dennoch dachte Shakespeare zutiefst philosophisch.

HOHE LUFTpost – Wir und unsere Wurzeln

HOHE LUFTpost vom 22. April 2016: Wir und unsere Wurzeln Inge Lohmann (66) wüsste gern, wer ihr Vater ist. Sie ist bis vor das Bundesverfassungsgericht gegangen, um Gewissheit darüber zu erhalten, ob der Mann, den sie für ihren Vater hält, sie wirklich gezeugt hat. Das Gericht hat diese Woche entschieden: Frau Lohmann hat kein Recht auf diese Gewissheit.

HOHE LUFTpost – Kunst, Kontext und Jan Böhmermann

HOHE LUFTpost vom 15. April 2016: Kunst, Kontext und Jan Böhmermann Vor hundert Jahren vollbrachte Marcel Duchamp ein Wunder: Er hob ein gewöhnliches Pinkelbecken (unbenutzt) auf einen Sockel – und es ward Kunst. Mit seinen »Readymades« stürzte er die Kunst in eine Krise, die zu einem gründlich neuen Verständnis dessen führte, was Kunst überhaupt ist. Eine der Lehren von damals war, dass alles vom Kontext abhängt. Von zwei physikalisch gleichen Objekten kann eines ein Kunstwerk und das andere nicht, nur weil wir unterschiedlich mit ihnen umgehen.

»Machertum ist eine Haltung«

Am 20. und 21. April kommen auf dem Vitra-Campus in Weil am Rhein wieder kreative Köpfe aus den verschiedensten Fachbereichen zusammen, um sich über die Zukunft von innovativem Unternehmertum auszutauschen. Manuel Binninger und Jonas Nussbaumer sind Geschäftsführende Gesellschafter der Kreatives Unternehmertum gGmbH und glauben, dass die Zukunft vor allem den Machern gehört. Wir haben mit ihnen über ihre Vision und aktuellen Projekte gesprochen. 

HOHE LUFTpost – Von Bürgern und Würgern

HOHE LUFTpost vom 08. April 2016: Von Bürgern und Würgern Niemand zahlt gern Steuern. Die Enthüllung der Panama Papers diese Woche nährt den Verdacht, dass eine beträchtliche Zahl unserer Mitbürger so ungern Steuern zahlt, dass sie mit Hilfe von Banken und spezialisierten Anwaltskanzleien hunderttausende Briefkastenfirmen in entfernten Inselstaaten gegründet haben, um ihr Vermögen den Finanzbehörden zu entziehen. »Warum dürfen diese Diebe mir dauernd was von meinem hart verdienten Geld abknöpfen?« Diese Frage kann einem beim Öffnen eines Steuerbescheides schon mal kommen. Der amerikanische Philosoph Robert Nozick (1938–2002) hielt Zwangssteuern für eine Form der Zwangsarbeit. Niemandem dürfe rechtmäßig erworbenes Eigentum entzogen werden, argumentierte er in seinem Buch »Anarchy, State, and Utopia« (1974). Wenn jemand für Polizei und Müllabfuhr bezahlen möchte, ist das natürlich OK. Aber Nozick hielt es für unrechtmäßig, Bürger dazu zu zwingen. Mit dieser Position ist Nozick allerdings Außenseiter unter Philosophen. Sein Kollege John Rawls (1921–2002) hielt Steuern für ein rational begründetes Mittel, um Gerechtigkeit herzustellen. Nehmen wir an, wir hätten die Wahl zwischen zwei Gesellschaften: A und B. In Gesellschaft A sind die Einkommensunterschiede geringer …

HOHE LUFTpost – Bedrohung, die Zweite

HOHE LUFTpost vom 01.04.2016: Bedrohung, die Zweite Auf die letzte HOHE LUFTpost, die von Terrorismus, abstrakter und konkreter Bedrohung handelte, schrieb mir eine Leserin aus Frankreich. Dort sei von Bedrohung nichts zu spüren: »Alltag, Gewöhnung, Feiern«. Wenig überraschend kam die Rede auf die »German Angst«, die in Deutschland verbreitete Neigung, die eigene Angst zu kultivieren: nicht nur vor Terrorismus, sondern auch vor Infektionskrankheiten, saurem Regen, Radioaktivität, Zuwanderung und vielem anderen. So etwas endet leicht in Vorurteilen und Allgemeinplätzen.

HOHE LUFTpost – Abstrakte Bedrohung

HOHE LUFTpost vom 25.03.2016: Abstrakte Bedrohung Nach den Anschlägen von Brüssel greift in Europa wieder die Terrorangst um sich. In den nächsten Wochen und Monaten wird in Verlautbarungen von Ministerien wieder viel von “Gefährdern” und “Bedrohungslagen” die Rede sein. Selten erfährt man Einzelheiten. Meist nur vage von “abstrakter Gefährung”, “konkreter Bedrohung” oder ähnlichem. Nun möchte man vielleicht meinen, dass eine Bedrohung umso beängstigender wird, je konkreter sie ist. Aber gerade die Dynamik der Terrorangst zeigt, dass es komplizierter ist. Eine konkrete Bedrohung sieht man vor sich. Man kann sich auf sie einstellen. Eine abstrakte Bedrohung lauert im Dunkeln, konturlos, ungreifbar. Die Fantasie befeuert die Angst. Die perfide Wirkung des Terrorismus entsteht durch den Wechsel zwischen konkreten Szenarien – zuletzt den Bildern aus Paris, Ankara, Istanbul und Brüssel – und abstrakter Bedrohung: “So etwas kann passieren, aber kann es auch mir passieren?” Die extremen Formen dieser wabernden Angst sind psychische Angststörungen. Bei ihnen gibt es gar keine konkrete Bedrohung. Nicht zuletzt wegen dieser Ungreifbarkeit sind sie so schwer zu behandeln. Vor diesem unseligen Mechanismus der ungerichteten …