Autor: HOHE LUFT Magazin

„Der Taliban der Moralphilosophie“ –
Hohe Luft live über die Frage: Darf man lügen?

„Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist“. Mit diesem Zitat des österreichischen Künstlers André Heller eröffnete der Philosoph und Journalist Martin Koch den zweiten Abend der Reihe HOHE LUFT live in der modern life school in Hamburg. Gemeinsam mit HOHE-LUFT-Chefredakteur Thomas Vašek diskutierte Koch, ob man eigentlich lügen darf und welche moralischen Probleme sich im Zusammenhang mit dem Lügen ergeben können. Schnell verständigten sich die Philosophen darauf, dass die Lüge die Kenntnis der Wahrheit voraussetzt- und damit eine gewisse Raffinesse erfordert. Der Lügner habe demzufolge, so Thomas Vašek, durchaus ein Interesse an der Wahrheit, allerdings eines perverser Natur.

Interview mit Julian Nida-Rümelin

Aristoteles in seiner „Nikomachischen Ethik“ verkoppelt Glück und Tugend, und zwar so: „Glück ist die Aktivität der Seele gemäß der Tugend.“ Ich übersetze das mal anders: Ein gelingendes Leben zeigt sich nicht an einem bestimmten mentalen Zustand, sondern an dem, was ich tue – also an der „Aktivität der Seele“. Unsere Praxis sollte die eigenen Fähigkeiten und die Fähigkeiten des Menschen als solchem zur Entfaltung bringen. Aristoteles sagt, Tugend sei eine Einstellung, aber auch eine Entscheidung. Tugenden fallen also nicht vom Himmel. Sie sind zwar Teil des Charakters, aber auch etwas, das ich mir selber erarbeite. Also bin ich selbst verantwortlich für meine eigene Entwicklung. Julian Nida-Rümelin im HOHE LUFT-Interview. (HOHE LUFT 1/2013)

„Bitte schreib mir schnell zurück!“

Kürzlich erhielt ich von meiner dreizehnjährigen Nichte einen Brief, auf buntem Papier und mit Pferdeaufklebern versehen, wie man das in dem Alter halt so macht. Sie erzählte ein bisschen von ihrem Alltag und bat abschließend: „Bitte schreib mir schnell zurück.“ Ich kam ihrer Aufforderung gern nach, hatte ich mich doch sehr über diesen Brief gefreut.

Über die Lüge

In unserer zweiten Veranstaltung aus der Reihe HOHE LUFT ZUM ANFASSEN geht es ums Lügen. Am 09.01. wird HOHE LUFT-Chefredakteur Thomas Vašek mit dem Philosophen Martin Koch über die Frage „Darf man eigentlich lügen?“ diskutieren. Was sagt Kant und was denken Sie darüber? Lauschen Sie einem spannenden Gespräch und philosophieren Sie mit uns. Wir freuen uns auf Sie. Mehr zur Veranstaltung erfahren Sie hier.

Jetzt schlägt’s 13!

Schornsteinfeger, Glücksschweine, vierblättrige Kleeblätter – an Silvester haben Glücksbringer und abergläubische Rituale Hochkonjunktur. Wir verschenken Symbole des Glücks und erhoffen uns beim Bleigießen, Kaffeesatzlesen und Kartenlegen möglichst positive Hinweise auf die Zukunft. Werden wir im neuen Jahr Erfolg im Beruf haben? Endlich im Lotto gewinnen? Uns verlieben?

Reden, ohne was zu sagen

„Zu den Aufgaben der Philosophie gehört die Analyse von Begriffen, die weithin gebraucht wer­den, aber schlecht verstanden sind. Philosophen spüren dem Wesen von Raum, Zeit und Bewusstsein nach, sie ergründen die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis. Den Blödsinn hingegen ließen sie lange unbeachtet. Das ist erstaunlich, denn Blödsinn ist kein Randphänomen. Es gehört zu den Kuriositäten unserer Gesellschaft, dass sie auffällig viel davon produziert.“ (Tobias Hürter, HOHE LUFT 1/2013) Den vollständigen Artikel „Reden, ohne was zu sagen“  können Sie hier lesen. Und wenn Sie selber Blödsinn entdecken, dürfen Sie uns das gern hier mitteilen. Die Aktion läuft noch bis zum 24.12.

„Sind Tiere Mitglieder unserer moralischen Gemeinschaft?“

Zum Wohle der Menschheit leiden Tiere bei Tierversuchen. Gibt es brauchbare Alternativen, oder müssten wir Menschen leiden, wenn wir auf Tierversuche verzichten würden? Und müssten wir, wenn wir ganz konsequent wären, dann nicht gegen jegliche Form tierischer Ausbeutung sein, also auch kein Fleisch mehr essen und keinen Zirkus oder Zoo besuchen? „Am Ende führt das zu einer philosophischen Grundsatzfrage: Sind Tiere Mitglieder unserer moralischen Gemeinschaft?“, fragt Lydia Klöckner in der Zeit. – Katharina Burkhardt

Bullshit gesucht!

In der Welt, in der wir leben, wird unglaublich viel Blödsinn geredet und geschrieben – das ist die These unserer aktuellen Titelgeschichte. Nun bitten wir Sie, unsere Leser, um Mithilfe dabei, diese These zu untermauern. Posten Sie Ihre besten Bullshit-Fundstücke in einem Kommentar zu diesem Artikel: Reden von Politikern, O-Töne aus Talkshows, Ausschnitte aus Werbespots, Mitteilungen von Marketing-Agenturen. Je lustiger, desto besser, denn wir wollen über Bullshit lachen, nicht uns ärgern. Das beste Fundstück wird mit einem Buchpreis prämiert! Die Aktion endet am 24.12.