Autor: HOHE LUFT Magazin

Was kommt nach dem Tod?

In wenigen Tagen ist Ostern – das Fest, an dem die Christen die Auferstehung Jesu feiern. Sie glauben, dass er den Tod überwunden hat und dass auf sie ebenfalls ein Leben nach dem Tod wartet. Damit stehen sie nicht allein. Die Überzeugung, dass das Leben nach dem Tod weitergeht, ist uralt und in allen Kulturen verbreitet. Aber wie funktioniert das? „Kann ein Mensch seinen Tod überleben?“, fragen Tobias Hürter und Thomas Vašek in der aktuellen HOHEN LUFT (erhältlich seit 21.03.). Die Autoren kommen zu einem überraschenden Ergebnis, das hier nicht vorweg genommen werden soll. Die Frage lautet vielmehr: Gehen Menschen, die an ein Überwinden des Todes glauben, anders mit dem Leben und Sterben um, als Menschen, die nicht daran glauben? Was sind Ihre eigenen Erfahrungen? Welche Haltung haben Sie zum Tod und dem, was eventuell danach kommt? Wie prägt das Ihr Leben? – Katharina Burkhardt –

Wer erkennt den Philosophen?

Welcher Philosoph wird beschrieben? Erkennen Sie ihn? Viel Spaß beim Raten! Wenn Eminenzen wie Thomas von Aquin, Spinoza, Leibniz und Newton Kommentare zu den Schriften eines Philosophen verfassen, dann muss es ein ganz großer sein. Tatsächlich dürfte er in seiner Epoche der größte seiner Religion gewesen sein. Es war eine Epoche, in der man nicht zweifelte, sondern glaubte, und so ist es erstaunlich, dass sein Hauptwerk ein Ratgeber für religiöse Zögerer ist. Darin zeigt sich, dass er in seinen Gedankengängen seiner Zeit um Jahrhunderte voraus war: Er versuchte, den Glauben mit der Vernunft zu vereinbaren. So argumentierte er gegen das damals vorherrschende anthropomorphe Gottesbild. Wenn in der Heiligen Schrift die Rede davon sei, dass ein Prophet Gott gesehen hat, dann sei sehen mit dem Verstand gemeint, nicht sehen mit dem Auge. Doch er beschäftigte sich auch mit ganz praktischen Dingen, vor allem mit Medizin. Eine seiner Abhandlungen befasst sich mit Hämorrhoiden, eine andere mit dem Beischlaf. Er selbst brachte immerhin einen Sohn zustande, der wie sein Vater ein hervorragender Mediziner wurde. – Tobias Hürter

Die neue HOHE LUFT

Ab morgen ist die neue HOHE LUFT erhältlich, diesmal mit folgenden Themen: Können wir den Tod überleben? Zu allen Zeiten waren Menschen davon überzeugt, dass das Leben nicht mit dem Tod endet. Aber was genau geschieht mit einer Person, wenn sie stirbt? Und was hat die Moral mit dem Glauben an ein Leben nach dem Tod zu tun? Außerdem im Heft: Konrad Paul Liessmann über gefährliches Denken. Im Exklusivinterview spricht HOHE LUFT mit Martha Nussbaum über Menschenrechte und Toleranz gegenüber Minderheiten. Und der deutsche Philosoph Godehard Brüntrup betrachtet das schwierige Verhältnis zwischen Religion und Philosophie.

Ich knipse, also bin ich

Der Vergleich zweier Fotos zeigt es deutlich: In den acht Jahren seit der letzten Papstwahl hat sich die Welt technisch sehr verändert. Immer häufiger betrachten Menschen nicht nur besondere Ereignisse, sondern auch ihren Alltag durch das Display ihres Tablets, Handys oder der digitalen Kamera. Statt den Moment mit all ihren Sinnen zu erfassen, sind sie mehr mit ihrem technischen Gerät beschäftigt und verspüren den Drang, jede Sekunde digital festzuhalten. Die Filme und Fotos – und das ist wichtig! – werden später auf Youtube und Facebook veröffentlicht. So sieht alle Welt: Ich war dabei. Doch was hat man eigentlich davon? Wäre es nicht viel sinnvoller, zunächst das Ereignis zu genießen (von ein, zwei Erinnerungsfotos abgesehen) und sich später in Ruhe Filme und Fotos von Profis anzuschauen, als Ergänzung zum eigenen, unmittelbaren Erleben? So haben wir es früher gemacht. Aber das genügt nicht mehr. Fast scheint es so, als wäre man sich im digitalen Zeitalter seiner selbst nicht mehr sicher, wenn man nicht sein ganzes Leben in Bild und Ton festhalten würde. Das beinah zwanghafte Knipsen und …

Wer erkennt den Philosophen?

Zukünftig veröffentlichen wir hier in loser Folge kleine Rätsel. Welcher Philosoph wird beschrieben? Erkennen Sie ihn? Viel Spaß beim Raten! Wer eine Party schmeißt, hat einiges zu bedenken. Wenn er Mathematiker ist, könnte er sich darüber den Kopf zerbrechen: Wie viele Leute muss ich einladen, um sicherzustellen, dass entweder m von ihnen sich alle untereinander kennen, oder n von ihnen sich alle untereinander nicht kennen? Eine einfache Frage, aber die Antwort ist selbst den besten Mathematikern bis heute ein Rätsel. Es war ein junger Mathematiker, der um das Jahr 1920 diese Frage stellte. Daraus entwickelte sich ein eigenes Gebiet der kombinatorischen Mathematik. Dieser Mathematiker darf als eines der größten Genies der letzten Jahrhunderte gelten. Schon in jungen Jahren machte er bedeutende Beiträge zur Wahrscheinlichkeitstheorie, Logik und Philosophie. Er begründete die Theorie, dass der Begriff der Wahrheit eigentlich überflüssig ist: Zu behaupten, dass eine Aussage P wahr ist, bedeutet nicht mehr, als einfach P zu behaupten. Mit 26 Jahren wurde er Doktorvater eines der größten Philosophen aller Zeiten. Kurz darauf starb er an Leberversagen. Welch ein …

HOHE LUFT live

Was ist Gerechtigkeit? Über diese Frage diskutierten die philosophische Beraterin Dr. Jutta Bechmann und HOHE LUFT-Chefredakteur Thomas Vašek am dritten HOHE LUFT_live Abend in der modern life school in Hamburg. Alle, die nicht dabei waren, können sich die Veranstaltung hier anhören. Der nächste HOHE LUFT_live Termin ist am 06. März. Dann geht es um das Thema „Glaube“ (und Toleranz).  

Sterben für die Freiheit – die Weiße Rose

Heute vor 70 Jahren wurden die Studenten Hans und Sophie Scholl hingerichtet. Nach dem Grund für ihren Widerstand gegen die Nationalsozialisten gefragt, sagte Sophie Scholl im Gestapo-Verhör: “ … Als hauptsächlichsten Grund für meine Abneigung gegen die Bewegung … möchte ich anführen, dass … die geistige Freiheit des Menschen in einer Weise eingeschränkt wird, die meinem innersten Wesen widerspricht … “ Voller Überzeugung, das Richtige zu tun, gingen sie und ihr Bruder in den Tod und berühren uns damit auch noch nach 70 Jahren. Wohl, weil uns ihr Verhalten unweigerlich zwingt, Fragen zu stellen: Wäre ich damals auch so tapfer gewesen? Für welche Überzeugungen trete ich heute ein? Was ist mir meine geistige Freiheit wert? Wofür würde ich bis zum Tod kämpfen? – Katharina Burkhardt –