Autor: HOHE LUFT Magazin

DAS SEIN, ALLEIN

Ganz für sich ist heute so gut wie niemand mehr. Selbst wer abends allein zu Hause sitzt, ist meist verbunden – mit dem sozialen Netz oder Instant-Messaging-Diensten. Ist das gut? Was macht das Alleinsein aus? Und woher rührt seine Kraft? HOHE LUFT-Volontärin Greta Lührs geht diesen Fragen in unserer aktuellen Ausgabe nach. Ihr Artikel kann jetzt auch hier online gelesen werden. Viel Spaß!

Reich wie nie

Superreiche versus Habenichtse – in Deutschland wird intensiv diskutiert über die Umverteilung von Vermögen, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich und exorbitant hohe Managergehälter. Es geht um die Verteilungsgerechtigkeit. Nur die Gehälter im Profi-Fußball werden nicht erwähnt. Dabei steht die WM vor der Tür. Zum Vergleich: Philipp Lahm verdient inklusive Werbeeinnahmen um die 14 Millionen Euro. Volkswagen Chef Martin Winterkorn hat 2013 15 Millionen Euro verdient und  2011 waren es sogar 17,4 Millionen. Das hat in der öffentlichen Diskussion so hohe Wellen der Empörung hervorgerufen, dass sich der VW-Aufsichtsrat auf neue Vergütungsregeln geeinigt hat. Manager Gehälter werden also als ungerecht empfunden, Gehälter im Profi-Fußball hingegen werden akzeptiert. Wie kann das sein? Man könnte mit den Utilitaristen argumentieren und nach dem Nutzen fragen: „Richtig ist, was das größte Glück für die größte Zahl von Menschen bewirkt“. Gerechtigkeit ist im utilitaristischen Verständnis wertvoll, wenn sie etwas zur allgemeinen Glücksvermehrung beiträgt. Im Gegensatz zum Manager schafft ein Fußballer keine Arbeitsplätze, produziert keine Güter und hat keine Mitarbeiterverantwortung. Aber ein Millionenpublikum will ihn auf dem Platz spielen sehen. …

Wir Landschaftsmaler

Was für ein Panorama. Ich stehe am Ufer des Kawaguchi-Sees in Japan und blicke auf die tadellos konische Erscheinung mit der schneebedeckten Spitze. Der Fuji ist ein sanfter Riese, väterlich wacht er über die Umgebung. Seine Silhouette spiegelt sich auf der glatten Wasseroberfläche. Was gäbe ich dafür, dieses Bild jetzt in Öl festzuhalten. Leider fehlen mir dazu Leinwand, Farbe und künstlerisches Talent. Doch woher rührt bloß dieser plötzliche Wunsch nach dem Abbilden der Landschaft? Ginge es mir nur darum, den schönen Moment zu fixieren, könnte ich ja ein Foto schießen. Was ich auch tue. Doch die Sehnsucht nach einem gemalten Bild kann das Erinnerungsfoto nicht stillen. Landschaftsmalerei mag manch einer bieder und langweilig nennen. Ausphilosophischer Perspektive handelt es sich jedoch um eine durchaus interessante Kunstform. Jede Art von Kunst besitzt ihre eigenen Besonderheiten. Die der Landschaftsmalerei besteht in dem schöpferischen Zwischenschritt, der vollzogen wird, noch bevor der Maler den Pinsel ansetzt. Denn in der Natur gibt es keine Landschaft. Bäume, Blätter, Berge, Bäche. Alles einzelne Erscheinungen, eingebunden in einen allumfassenden Kreislauf aus Entstehen und Vergehen, ohne Anfang, ohne Ende. Das ist die Natur. Wer stattdessen eine Landschaft sieht, der fügt eine Anhäufung von …

Kunst, X-Man & Klapsmühle

Anlässlich der Kunstmesse ARTMUC, die kommenden Donnerstag (29.05.-01.06.) zum ersten Mal in München stattfindet, haben wir ARTMUC-Creative Director Marco Schwalbe interviewt. Gemeinsam mit seinem Bruder Raiko Schwalbe hat er auch eine der erfolgreichsten Kunst-Events in Bayern etabliert: die STROKE Art Fair. Grund genug, Marco Schwalbe einige philosophische Fragen zur Kunst zu stellen… Kann man Ihrer Meinung nach eine Definition von Kunst geben? Das ist genau das Problem, bei dem sich die meisten Theoretiker verzetteln und die Debatte pseudointellektuell wird. Peter Weibel (Leiter des ZKM Karlsruhe) hat einmal gesagt: „Es gibt keine Kunst, es gibt nur das Gespräch über Kunst“. Was ist Kunst für Sie? Da halte ich es gerne mit Voltaire: „Zweifel ist (zwar) kein angenehmer Zustand, Gewissheit jedoch absurd.“ Arthur Schopenhauer sah in der Kunst eine Möglichkeit, dem Leid, für ihn zentrales Merkmal des Lebens, temporär zu entgehen. Teilen Sie seine Meinung? Brauchen Menschen die Kunst? Für Schopenhauer war ja bekanntlich der Zustand von Mangel und Unzufriedenheit per se ein Leiden. Davon abgesehen hat er sich häufiger mit Musik und Moral beschäftigt. Auch nicht zu …

DIE NEUE HOHE LUFT!

Ab heute ist die neue HOHE LUFT im Handel!  Starke Emotionen wie Wut kommen bei Philosophen meistens eher schlecht weg – stattdessen predigen sie stoische Gelassenheit. In der neuen Ausgabe zeigen wir, wie man richtig wütend wird. Außerdem sprechen wir mit Axel Honneth, dem wichtigsten Vertreter der Frankfurter Schule in dritter Generation, über sein Prinzip der Anerkennung. Weiters im Heft: wie Körper und Gedanken zusammenhängen – die „Embodied Mind„-Theorie. Und viele weitere spannende Themen, u.A.: Soll man Prostitution verbieten? Und im Fokus: Die Kraft der Visionen. Hier geht es zum aktuellen Inhaltsverzeichnis der neuen Ausgabe. Diesmal erwarten Sie übrigens doppelt so viele Denkanstöße: Zum ersten Mal finden Sie in unserer aktuellen Ausgabe eine 52-seitige Beilage zum Thema „Was ist gute Arbeit?„. VIEL SPASS!  

Die Würde des Menschen

„Jeder Mensch erwartet instinktiv oder im Unterbewusstsein, dass man Respekt für seine Menschenwürde aufbringt“ (Fjodor Dostojewski) Die Achtung vor der Menschenwürde ist eines der heiligsten Gebote unserer Zeit. Sie zu wahren gilt als oberstes Gesetz. So heißt es auch in Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Eine Forderung, die unter die Ewigkeitsklausel fällt und daher weder abgeschafft noch verändert werden darf. Was genau aber ist diese „Würde des Menschen“ und wie kann ihre Wahrung sichergestellt werden? Die sogenannte Objektformel versucht Antworten zu geben und den Begriff der Menschenwürde näher zu bestimmen. Sie konzentriert sich dabei vor allem auf den Anspruch des Menschen, stets als Subjekt und nie als bloßes Objekt behandelt zu werden. Nicht umsonst gilt Immanuel Kant als geistiger Vater der Objektformel, greift diese doch auf die Selbstzweckformel des Königsberger Philosophen zurück. Kant sieht im Menschen einen Zweck an sich – dieser Zweck ist absolut und darf nie missachtet werden: „Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit …

WUNDER MODERNE MEDIZIN

»NICHT FORT SOLLT IHR EUCH ENTWICKELN, SONDERN HINAUF!« (Friedrich Nietzsche) Die moderne Medizin ist ein Wunder. Ärzte operieren am offenen Herzen, transplantieren Lungen, Nieren, Haaransätze und vergrößern Brüste. Doch all dies hat seinen Preis… Unser Redakteur Robin Droemer geht den Fragen der medizinischen Ethik nach. Der Text aus der nächsten Ausgabe von HOHE LUFT kann bereits jetzt hier gelesen werden. Viel Spaß! Hinweis: Die Freigeist-Akademie für Geisteswissenschaften ist ein Bildungsprojekt für Oberstufenschüler und Schulabsolventen, die sich jenseits von schulischen Zwängen mit gesellschaftlich brisanten Grundfragen beschäftigen wollen. Im Sommer 2014 wird neben anderen Themen auch die Ethik in der Medizin behandelt. Zentrale Frage: Wollen wir alles, was wir können? Die Freigeist-Akademie findet vom 03.-16.08.2014 in einem ehemaligen Kloster in Collevecchio bei Rom statt. Anmeldeschluss ist am 31.05.2014!    

VISION EUROPA?

Europa steht derzeit vor fundamentalen Fragen: Zerfällt die EU? Verliert sie ihre Währung? Warum überhaupt Europa? Ein guter Zeitpunkt, um die Idee »Europa« bis auf ihren Grund zu durchleuchten. Sie kam lange vor der Gründung der EU auf. Bereits zur Zeit des höfischen Absolutismus ersann der Geistliche Abbé de Saint-Pierre (1658 –1743) einen Zusammenschluss aller christlichen europäischen Staaten. Auch Kant erwähnte 1795 in seinem Werk »Zum ewigen Frieden« ein solches Bündnis. Tatsächlich finden sich einige Kernideen der EU sowohl bei Saint-Pierre als auch bei Kant wieder. Doch trotz vieler Ähnlichkeiten ist es wichtig, die Konzepte von Saint-Pierre und Kant in ihrem historischen Kontext zu betrachten. Insbesondere der Entwurf von Saint-Pierre ist geprägt vom Ancien Régime, einer Zeit des erbitterten Kampfes um Vorherrschaft und Macht. Der Geistliche propagierte einen Zusammenschluss der europäischen Staaten zum Zwecke des Friedens, doch man kann ihm unterstellen, auch andere Motive gehegt zu haben. So betonte er immer wieder die Bedeutsamkeit des Handels zwischen den christlichen Staaten. Darin stecken gleich zwei Motive: Wirtschaftsförderung und Einheit der Christenstaaten. Von Letzterem erhoffte sich Saint-Pierre …

KLAPPE HALTEN! SONST KNALLT’S!

Der Bonner Autor Akif Pirinçci hat eine Hasstirade in Buchform geschrieben. Wie geht man mit so etwas um? Ignorieren? Wäre fahrlässig. Verbieten? Wäre kontraproduktiv. Im Leitartikel aus der nächsten Ausgabe von HOHE LUFT plädieren Thomas Vašek und Tobias Hürter dafür zurückzuschlagen, denn: Redefreiheit muss für alle gelten. Der Leitartikel kann bereits jetzt hier gelesen werden. Viel Spaß!

WENIGER HABEN UND MEHR SEIN

Besitz macht bekanntlich nicht glücklich. Dennoch giert alle Welt danach. Aber sollten wir uns nicht vielmehr über unser Sein definieren? Lässt sich vielleicht sogar eine Brücke vom Haben zum Sein schlagen? Thomas Vašek und Tobias Hürter gehen diesen Fragen in ihrem Artikel aus der aktuellen Ausgabe von HOHE LUFT nach – und haben einen Vorschlag für einen Ausweg. Der ganze Beitrag kann jetzt auch online hier gelesen werden. Viel Spaß – wir freuen uns auf Ihre Meinung!